Zähneputzen: Elektrisch oder nachhaltig?

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Zähneputzen: Elektrisch oder nachhaltig?

Das gehört dazu

Im morgendlichen Ablauf sollte das Zähne reinigen auf jeden Fall dazu gehören. Gesamthaft sollte man zweimal am Tag für eine Reinigungsdauer von mindestens zwei Minuten die Zähne putzen. Dies sollten wir alle tun, doch welche Zahnbürste sollte man denn eigentlich benutzen? Heutzutage gibt es die verschiedensten Produkte, von elektrischer, nachhaltiger aus Bambus, ganz gewöhnlichen Zahnbürsten und weiteren Modellen. Welches Produkt eignet sich für einen am besten: nachhaltig oder hightech?

Die Reinigungszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter fallen Vorbelastung, Anzahl der Zähne sowie Grösse der Zwischenräume. Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem ins Bett gehen, sollte darauf aber keinesfalls verzichtet werden. Das Zähneputzen bildet schliesslich das Fundament der Mundhygiene. Nicht nur mit was, sondern auch wie man die Zähne richtig reinigen soll, wird heute kontrovers diskutiert. Als Kind hat man gelernt, kreisförmige Bewegungen sei die richtige Form Zähne zu putzen. Nach den neuesten zahnmedizinischen Erkenntnissen wird aber eher die „Bass-Technik“ empfohlen, schreibt listerine.de. Wichtig ist aber, dass man je nach verwendeter Zahnbürste die richtige Anwendung gebraucht. Mit der falschen Technik kann man Zähne und das Zahnfleisch schädigen.

Bei der Zahnbürsten-Art hört es aber nicht auf, es gibt je nach Modell auch verschiedene Borstenköpfe: harte bis weiche und mit glatten oder schrägen Borsten. Klar ist vieles persönliches Befinden. Neuerdings kommt aber noch ein weiterer Faktor dazu, die Frage danach, ob die Zahnbürste auch nachhaltig ist.

Sind Handzahnbürsten out?

Zu dem Ergebnis, dass elektrische Zahnbürsten besser sein sollen als Handzahnbürsten, schreibt eine Studie aus dem Jahr 2019 mit dem Titel „Long-term impact of powered toothbrush on oral Health: 11-year cohort study“, die im „Journals of Clinical Periodontology“ erschienen ist. Darin wurde an 2800 Erwachsene über elf Jahre lang ihre Zahngesundheit in Bezug auf die Zahnreinigung analysiert. Jedoch wurden bei dieser Studie nur der Zusammenhang zwischen der Benutzung einer elektrischen Zahnbürste und Parodontitis, Karies und Anzahl der vorhandenen Zähne, gemessen. Das Ergebnis: Nutzer mit einer elektrischen Zahnbürste verloren im Schnitt 0,4 Zähne weniger als Menschen mit einer „mechanischen“ Zahnbürste. Es werden aber auch Stimmen laut, welche sagen, dass mittels längerer Zahnputzzeit mit einer Handzahnbürste ein ähnliches Resultat erzielbar ist.

Natürlich gibt es nicht die eine elektrische oder die andere Handzahnbürste: Es gibt eine nicht überschaubare Anzahl an verschiedenen Sorten. Weiter gibt es oszillierende E-Bürsten, Schall- und sogar Ultraschallzahnbürsten.

Hightech oder nachhaltig?

Kompostierbare Zahnbürsten sind schon länger im Handel erhältlich, das Bedürfnis nach diesen nimmt jedoch stetig zu. Doch was hat es mit diesen biologisch abbaubaren Zahnbürsten genau auf sich? Sind sie wirklich so nachhaltig, wie sie sich geben?

Zahnbürsten aus Bambus sollen kompostierbar sein und sind meistens nicht in Plastik eingepackt – dies ist schon einmal ein grosser Vorteil im Gegensatz zu anderen Produkten. Diese Zahnbürsten gehören schon fast zum Mainstream, sie finden sich sogar in Katalogen von IKEA wieder. Jedoch gibt es noch immer keine, die komplett plastikfrei und kompostierbar ist. Das Problem liegt bei den Borsten. Die neuesten Borsten auf dem Markt sind 100% pflanzlich und bestehen aus Rizinöl. Sie sind plastik- und erdölfrei, aber nicht kompostierbar. Die Entsorgung ist so der entscheidende Punkt. Der Griff der Zahnbüste kann kompostiert werden, die Borsten wiederum kommen in den Abfall und nicht in den Kompost. Doch auch wenn die Borsten noch nicht optimal sind, ist eine Holzzahnbürste noch immer nachhaltiger, als eine gewöhnliche Handzahnbürste oder eine elektrische Zahnbürste. Dies ist sicher ein richtiger Schritt auf den Weg der Nachhaltigkeit.

Das Problem mit elektrischen Zahnbürsten

Was oftmals als Vorteil einer elektrischen Zahnbürste beschrieben wird, ist, dass sie die Putzbewegungen übernimmt und man die Arbeit an ein Gerät abgeben kann. Man muss ausschliesslich an der Zahnoberfläche die Zahnbürste entlangführen. Oral-B wirbt auch damit, dass mithilfe einer elektrischen Zahnbürste 100% mehr Plaque entfernt wird. Einen Nachteil hat aber auch dieser Zahnbürsten-Typ – Wo und wie entsorgt man solch eine Zahnbürste. Sicher nicht im Kompost und sie sollte auch nicht einfach im Abfall entsorgt werden. Diese Zahnbürsten gehören, wie alle anderen elektrischen und elektronischen Geräte auf den Elektroschrott. Das BAFU (Bundesamt für Umwelt) scheibt, dass aufgrund der verkürzten Gebrauchsdauer einzelner Produkte auch die Menge an Elektroschrott steigt und eine umweltgerechte Entsorgung notwendig ist, damit keine Schadstoffe in die Umwelt gelangen und Kreisläufe geschlossen werden können. In einigen Läden, die die erwähnten Produkte im Sortiment haben, werden diese Produkte teilweise gratis zurückgenommen und im Anschluss richtig entsorgt. Es ist verboten, ausgediente Geräte via Sperrgutsammlung oder Kehrrichtabfuhr zu entsorgen. Die ganze elektrische Zahnbürste hält sicher länger als eine Bambus Zahnbürste, die man alle zwei bis drei Monate auswechseln sollte, doch auch bei der elektrischen fällt ca. alle drei Monate Abfall an, aufgrund des Auswechseln des Kopfes.

Eine vollständig nachhaltige Zahnbürste scheint es noch nicht zu geben, doch sind Zahnbürsten, welche zum Teil kompostierbar sind, sicherlich nachhaltiger als elektrische- oder Handzahnbürsten aus Plastik. Es gibt keinen Sieger, der nachhaltiges und optimales Putzen garantiert. Es finden sich eher geeignetere Produkte, je nach dem auf was man Wert legt. Die Entwicklung aller dieser beschriebenen Produkte, insbesondere der biologisch abbaubaren Zahnbürsten, wird uns in Zukunft noch stark begleiten. Weitere Studien über die Produkte werden Aufschluss darüber geben, wie die Zukunft aussieht und wer sich am besten positionieren kann.