Nachhaltig konsumieren 5 Einkaufstipps

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Nachhaltig konsumieren

5 Einkaufstipps für den umweltgerechten und sozialen Einkauf

Nachhaltig konsumieren – Das Angebot in einem Supermarkt ist überwältigend. Landwirtschaftliche Produkte sind oft unabhängig von der Saison verfügbar. Dazu kommt eine kaum mehr zu überblickende Flut von Labels, die uns umweltgerechte und faire Produkte anpreisen. Eine intelligente Einkaufsentscheidung zu fällen ist schwierig. Dazu gibt die Stiftung Biovision Einkaufstipps.

1. Weniger ist mehr! Kaufe nur, was du wirklich brauchst.

2. Iss regelmässig vegetarisch.

3. Kaufe saisonal und regional ein.

4. Wähle Produkte mit nachhaltigem Label.

5. Meide Produkte mit Palmöl.

1. Weniger ist mehr! Kaufe nur, was du wirklich brauchst

Rund ein Drittel der Nahrungsmittel gehen in der Schweiz zwischen Anbau und Konsum verloren. Dies entspricht rund 2’500’000’000 Kilogramm pro Jahr.

Fast die Hälfte davon fallen bei uns selber an. Diese vermeidbaren Lebensmittelabfälle sind eine Verschwendung von Energie, Rohstoffen und natürlichen Ressourcen. Der Verein foodwaste.ch gibt nützliche Tipps und Tricks.

2. Iss regelmässig vegetarisch – Nachhaltig konsumieren

Die Produktion von Fleisch verursacht beinahe 20 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Diese klimaschädlichen Gase entstehen beim Anbau und Import von Futter (z.B. Soja aus Brasilien) und bei der Verarbeitung, dem Transport und der Kühlung von Fleisch. Zusätzlich stossen Wiederkäuer wie Rinder, Ziegen und Schafe Methan aus, das rund 25x schädlicher ist als CO2.

Der Einfluss von Wiederkäuern auf das Klima muss bei nachhaltiger und artgerechter Haltung allerdings differenziert betrachtet werden: So trägt die Weidehaltung zur Erhaltung von Graslandschaften bei, welche viel CO2 binden können. Für die Vieh- und Geflügelmast werden 80% aller landwirtschaftlichen Flächen benötigt.

Masttiere konkurrieren also mit uns Menschen um Ackerböden. Und da der Bedarf steigt, werden etwa in Brasilien für den Soja-Anbau riesige Regenwaldflächen gerodet und unwiederbringlich zerstört. Wer also nicht auf Fleisch verzichten will, sollte im Interesse der Nachhaltigkeit (regionales) Biofleisch aus Weidehaltung wählen.

Gemäss WWF sind 85 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände überfischt oder stehen kurz davor. Mit nicht nachhaltigen Fangmethoden (z.B. Schleppnetze) werden wertvolle Lebensräume zerstört, was die bedrohten Bestände zusätzlich unter Druck setzt.

Zuchtfische sind meist keine nachhaltige Alternative, weil diese mit Fischmehl gefüttert werden, für welches wiederum riesige Mengen von Wildfischen gefangen und verarbeitet werden müssen.

Nachhaltige Varianten sind Fische aus Schweizer Gewässern, MSC-Wildfang oder Bio-Zuchtfisch (kein Einsatz von Antibiotika und Hormonen, artgerechte Tierhaltung, nachhaltiges Futter) Eine Übersicht über einzelne Fischarten geben die Fischführer von WWF oder Greenpeace.

3. Kaufe saisonal und regional ein – Nachhaltig konsumieren

Gemüse oder Früchte, die ausserhalb der Saison verkauft werden, müssen über weite Strecken transportiert werden oder stammen aus beheizten Gewächshäusern. Sie verursachen deshalb deutlich höhere Umweltbelastungen als saisonale und regionale Produkte: Beim Kauf von 1kg Spargeln, die von Mexiko eingeflogen werden, sind gleich 5 Liter Erdöl inbegriffen. Spargeln aus der Schweiz kommen mit 0.3l/Kilogramm aus (Quelle WWF).

Importierte Produkte stammen oft aus südlichen und niederschlagsarmen Gebieten, wo nicht zuletzt wegen der intensiven Bewässerung Wassermangel herrscht (z.B. Almeria in Spanien). Hilfe bei der Auswahl bieten Saisontabellen für Gemüse und Früchte (siehe Saisonkalender).

4. Wähle Produkte mit nachhaltigem Label

Mittlerweile gibt es sehr viele Label und die Anzahl nimmt immer weiter zu. In diesem Label-Dschungel die Übersicht zu behalten ist nicht immer einfach. Trotzdem geben sie dir gute Anhaltspunkte für deinen Einkauf:

Produkte mit Label garantieren, dass das Produkt unter gewissen Richtlinien produziert wurde und daher einen Mehrwert bietet. «Mehr-Wert» dabei wörtlich zu nehmen. Es bedeutet zum Beispiel ein Plus für die Umwelt (z.B. Bio), artgerechte Tierhaltung (z.B. KAGfreiland) oder fairere Bedingungen für die Produzenten (z.B. Fairtrade).

Wichtig ist, dass die Einhaltung der Richtlinien von einer unabhängigen Kontrollstelle geprüft wird. Firmeneigene Label sind deshalb oft heikel. Orientieren kannst du dich zum Beispiel an den Bewertungen auf labelinfo.ch.

5. Meide Produkte mit Palmöl – Nachhaltig konsumieren

Die Produktion von Palmöl ist sehr problematisch, weil für die Plantagen riesige Tropenwaldflächen gerodet werden. Damit gehen wertvolle Ökosysteme verloren und die einmalige Vielfalt von Tieren und Pflanzen verschwindet. Dazu kommt die Belastung des Klimas: In Tropenwäldern sind enorme Mengen an CO2 gespeichert die bei Brandrodungen frei werden.

Palmöl wird oft unbewusst konsumiert. Es steckt unter anderem in Margarine, Schokolade, Backwaren, Süssigkeiten, Kosmetika oder Waschmitteln. Wenn du den Palmölkonsum möglichst unter Kontrolle haben willst, solltest du das Kleingedruckte lesen, selber kochen und bei Kosmetika und Waschmitteln Vorsicht walten lassen. Eine gute Übersicht und eine Liste von Produkten ohne Palmöl gibt die Internetseite umweltblick.de.

*Die Stiftung Biovision setzt sich für die ökologische Entwicklung ein. Eine Vision ist eine Welt mit genügend und gesunder Nahrung für alle, produziert von gesunden Menschen in einer gesunden Umwelt. Weitere Infos: https://www.clever-konsumieren.ch/

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Titelbild: Junge Leute kaufen clever ein. @Biovision.