Stephen Hawking – ein Leben für die Wissenschaft

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Stephen Hawking - ein Leben für die Wissenschaft
stephen hawking

Kaum ein Physiker der modernen Zeit ist so bekannt wie Stephen Hawking. Mit einem beeindruckenden IQ von 178 gelang es ihm, die bisherigen Grenzen der Astrophysik zu verschieben und mit seinen teilweise sehr unkonventionellen Theorien für wissenschaftlichen Fortschritt zu sorgen. Aber was genau hat Stephen Hawking in seinen 76 Lebensjahren vollbracht, was zuvor niemand anderem gelang und was macht ihn zu einem der Grössten seiner Zeit?

Der grösste Feind des Wissens ist nicht Ignoranz, sondern die Illusion, wissend zu sein.

Die Beginne des Stephen Hawking

Bevor Hawking zu einem der bedeutendsten Wissenschaftler wurde, verbrachte er eine schwere Kindheit.

Er wurde am 08. Januar 1942 in Oxford geboren und stammt aus einem wissenschaftlich geprägten Elternhaus. Als Sohn eines Tropenarztes und einer Wirtschaftswissenschaftlerin war der Druck von Beginn an hoch, was sich wie ein roter Faden durch die gesamte Kindheit und Jugend zog. Während des zweiten Weltkriegs flüchtete die Familie während der Bombenangriffe auf London und begann praktisch ein neues Leben in St. Albans. Dort hatte Hawking die Möglichkeit, die renommierte St. Albans School zu besuchen, die ihn bei der Verbesserung seiner bereits damals aussergewöhnlichen Fähigkeiten unterstützen konnte. So wurde der Weg für ein erfolgreiches Physikstudium geebnet, welches seinen mathematischen Fähigkeiten gerecht werden konnte.

Stephen HawkingWährend seines Studiums an der Oxford Universität promovierte er schnell und bekam ab 1968 die Möglichkeit, am Institut für Theoretische Astronomie zu arbeiten. Sein anschliessender Wechsel zum Fachbereich der angewandten Mathematik in Verbindung mit theoretischer Physik brachte ihn seinen Zielen näher und liess ihn mit nur 32 Jahren zu einem der jüngsten Mitglieder der Royal Society of Science werden.

Ein Blick auf die vielen Errungenschaften von Stephen Hawking

Stephen Hawking begann früh damit, sich neuen Beweisen zu widmen und seine Ansätze zu beschreiben. So gelang es ihm bereits während des Studiums, bis heute gültige Beweise für die Existenz von Singularitäten nachzuweisen, die den Ansätzen der Relativitätstheorie gerecht wurden. Auf diese Weise entstanden schnell neue Ansätze und Informationen zur Urknall-Theorie, die den Beginn der Atmosphäre in ihren astronomischen Zusammenhängen beschreibt.
Schwarze Löcher - Stephen HawkingAuch die 1974 ausgearbeitete Theorie, dass sich Schwarze Löcher aufgrund ihrer zunehmenden Verstrahlung schrittweise auflösen, konnte er in Verbindung mit der bestehenden Quantenfeldtheorie belegen. Zwar ist die damit verbundene Hawking- Strahlung bis heute nicht wissenschaftlich nachgewiesen, einen Beleg gegen die Annahme gibt es jedoch ebenfalls nicht. So bleiben zahlreiche Ansätze, die wohl erst in vielen Jahren wirklich verstanden werden.
Eine kurze Geschichte der Zeit - Stephen Hawking
Mit seinem Buch “Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der Urkraft des Universums” verdeutlicht er als einer der ersten Wissenschaftler jemals, wie sein kosmologischer Gedankenprozess mit den mathematischen und physikalischen Formeln verbunden wird. Dies machte ihn auch für das grössere Publikum relevanter, wodurch die öffentliche Auseinandersetzung mit der Astrophysik zunahm. So schaffte es Hawking, seine Gedankenprozesse mit anderen zu teilen und die Belege für seine Ansätze so eindeutig wie möglich zu gestalten.

Stephen Hawking – die Folgen der verheerenden Nervenkrankheit

Trotz der wissenschaftlichen Errungenschaften litt Hawking bereits während seines Studiums an einer unheilbaren Nervenkrankheit. Während seiner Zeit in Cambridge hat sich die Erkrankung noch weiter verstärkt, wodurch Ärzte ihm nur noch wenige Jahre zusprachen. Die Diagnose lautete ALS, mit der die Entwicklung des motorischen Nervensystems nachhaltig gestört ist.
Stephen Hawking - Die Folgen der verheerenden Nervenkrankheit
Anders als viele andere Menschen nahm Hawking die Krankheit nicht als Schwächung, sondern nutzte sie als Anlass, um noch zielstrebiger und aktiver an seinen wissenschaftlichen Forschungen zu arbeiten. Mit einem enormen Ehrgeiz und maximaler Zielstrebigkeit zeigte er den Ärzten und den anderen Wissenschaftlern, dass er entgegen aller Prognosen weiterlebte – und weiter arbeitete. Seit dem Jahr 1968 war er dennoch in seinen Bewegungen stark eingeschränkt und nutzte zur Fortbewegung einen Rollstuhl. Ein weiteres Ergebnis seiner Krankheit war der Verlust seiner Sprache im Jahr 1985, weshalb Hawking sich mithilfe eines hochmodernen Sprachcomputers ausdrückte. Durch diesen konnte er mit der Nutzung seiner Wangenmuskulatur kommunizieren, aufgrund der zunehmenden Gesichtslähmung wurde die Spracherkennung auf die Augenbewegungen ausgeweitet. Erkannt wurden diese vom Computer durch die Verwendung einer speziellen Brille, die in Verbindung mit hochmoderner Infrarottechnik erkannt werden konnte. So gelang es ihm, trotz der erheblichen Einschränkungen seine Forschung zu intensivieren und zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.

Eine moderne Verbindung aus Wissenschaft und Alltag – Stephen Hawking

Durch seinen Ansporn und die Beiträge für die wissenschaftliche Entwicklung wurde Hawking international schnell bekannter. So tauchte der Astrophysiker schon im Jahr 1993 in der Fernsehserie “Raumschiff Enterprise” auf, in der er eine kleine Nebenrolle spielen durfte.

Stephen Hawking - Eine moderne Verbindung aus Wissenschaft und Alltag

Er verkörperte an dieser Stelle als einziger Darstellung der Serie nur sich selbst, wodurch das Interesse an der Forschungsarbeit Hawkings weiter stieg. Auch bei den Simpsons oder in der Serie “Futurama” durfte sich Hawking über zahlreiche Gastauftritte freuen, in denen sogar die Stimme des Sprachcomputers zum Einsatz kam. Weitere Projekte, an denen Hawking beteiligt war, ist die TV-Biografie “Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit” sowie der 2014 veröffentlichte Kinofilm “Die Entdeckung der Unendlichkeit”. All dies verdeutlicht die Relevanz der neuen Impulse für die Forschung und die wichtigen Ansätze, die die Sichtweise der Menschen auf ihr eigenes Dasein neu hinterfragbar machte.

So bleiben nicht nur die zahlreichen Erkenntnisse, sondern zudem die vielen Beträge in Filmen, Serien, Reportagen und natürlich die lebensechte Abbildung im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Auch dies macht die Arbeit des Wissenschaftlers zu einem Gut, welches auch in vielen Jahren noch relevant sein wird und anderen dabei hilft, die Welt ein Stück besser zu verstehen.

Privat kein einfaches Leben

Im Zuge seines Studiums kam Hawking mit seiner Jugendliebe Jane Wilde zusammen, die er 1965 dann heiratete. Insgesamt bekamen die Beiden drei Kinder. Nach mehreren Auseinandersetzungen erfolgte 1990 nach 25 Jahren Ehe die Trennung, auch wenn Hawking zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine intensive Pflege angewiesen war. Nach seiner Trennung lebte Hawking daher mit seiner Pflegerin Elaine Mason. Auch die beiden verstanden sich sehr gut, weshalb 1995 die Hochzeit folgte.

Die Ehe nahm 2006 jedoch ihr Ende, wodurch sich Hawking in den letzten Jahren seines Lebens ausschliesslich auf die Wissenschaft fokussierte. Die Entwicklung Hawkings verdeutlicht die Problematik, die Brille der Wissenschaft abzulegen und sich auf das eigene Privatleben zu fokussieren. Für Hawking sind die Zusammenhänge der Natur immer zu hinterfragen gewesen, worunter auch seine erste Ehe spürbar litt. Der enorme Sachverstand in den Bereichen des logischen Denkens, der Mathematik und der Astrophysik wurde zum Hindernis für ein sozial ausgeglichenes Leben, auch wenn es der wissenschaftlichen Entwicklung neuer Ansätze und Erkenntnisse durchaus zuträglich war.

Ein grosser Charakter für die Forschung

Bis zu den letzten Zügen seines Lebens versuchte Hawking, die Wissenschaft zu verändern und nachhaltige Ansätze für die moderne Forschung zu leisten. Für ihn waren die zahlreichen Erkenntnisse wie eine Art Lebenswerk, in das er beinahe jede Sekunde seiner Freizeit investierte. Durch die zahlreichen innovativen Ansätze und die damit verbundenen Erkenntnisse war Hawking aus Sicht der anderen Wissenschaftler eine enorme Quelle der Inspiration, um die Grenzen der bisherigen Wissenschaft täglich ein Stück zu verschieben.
Stephen HawkingAuch in den kommenden Jahren werden die grossen Erkenntnisse Hawkings mit Sicherheit in Erinnerung bleiben und Gegenstand weiterer Forschungen sein. Wie richtig und tiefgründig viele der Gedankenprozesse wirklich waren, wird sich in vielen Fällen erst in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zeigen. Dennoch bleibt Stephen Hawking als einer der bedeutendsten Wissenschaftler unserer Zeit in Erinnerung, der die Dinge weiterdachte, hinterfragte und sich mit dem Vorhandenen nicht zufrieden gab. So bleibt der Blick auf ein Leben im Sinne der Wissenschaft, welches auch nach seinem Ableben im Jahr 2018 so schnell niemand vergessen wird.

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