Michael Jagersbacher: So landen Sie einen Spiegel-Bestseller

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Spiegel-Bestseller landen - so funktioniert es
Spiegel-Bestseller mit dem eigenen Sachbuch landen? So funktioniert es

Das Schreiben von Sachbüchern, sei es in Eigenregie oder durch die Unterstützung eines Ghostwriters, wird von vielen Marketingfachleuten als ein überragendes Marketinginstrument betrachtet. In einem exklusiven Interview mit Michael Jagersbacher, einem erfahrenen Ghostwriter und Contentwriter, haben wir uns darauf konzentriert, zu erörtern, welche wesentlichen Faktoren für den Erfolg eines Sachbuches ausschlaggebend sind, insbesondere wenn es darum geht, einen Spiegel-Bestseller zu kreieren.

Können Sie uns etwas über Ihren Werdegang erzählen und wie Sie in die Welt des Ghostwritings eingestiegen sind?

Michael Jagersbacher: Ich habe an der KF-Uni-Graz Erwachsenenbildung und Philosophie studiert. Nach dem Studium und auch schon davor, begann ich, verschiedene Ausbildungen am Trainingssektor zu absolvieren. Ich war nach meinem Diplomstudium dann über 6 Jahre in diesem Bereich der Erwachsenenbildung tätig und baute nebenbei ein eigenes Unternehmen auf. Meine Erfahrungen fanden dann in meinem ersten Buch 2015 – der Sympathie-Code – Ausdruck. Dieses wurde tatsächlich zum Bestseller, mit dem ich viel Aufmerksamkeit in den österreichischen und deutschen Medien erhielt, unter anderem im Magazin Woman, in Men´s und Women’s Health, im Kurier und sogar im ORF.

Diese Erfolge sorgten dafür, dass mich immer mehr Menschen kontaktierten, die ebenfalls wissen wollten, wie man einen Bestseller, im Idealfall einen Spiegel-Bestseller, auf die Strasse bringt. Seit 2016 bin ich also Ghostwriter und Buch-Consultant im Sachbuchbereich.

Gibt es bestimmte Strategien, die einen Spiegel-Bestseller wahrscheinlicher machen?

Michael Jagersbacher: Es muss jedem Autor klar sein, der einen Spiegel-Bestseller landen möchte, dass er einen professionellen Verlag an seiner Seite haben muss. In Deutschland zähle ich vor allem den Finanzbuch Verlag, der Mentoren-Media-Verlag oder der Goldegg Verlag in Wien dazu. Es gibt aber natürlich noch etliche weitere Verlage, die erstklassige Arbeit abliefern. Diese kümmern sich um die professionelle Umsetzung des Werkes, welches eine unabdingbare Voraussetzung für einen Spiegel-Bestseller ist. Hinzu kommen elementare Dinge wie die Bestückung des Buchhandels und die generelle Distribution. Grosse Verlage machen auch PR, was zusätzlich bei der Verbreitung des Buches hilft.

An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass die Art und Weise, wie der Vertrieb und das Marketing gestaltet werden, noch wichtiger sind als die Qualität des Geschriebenen, um einen Spiegel-Bestseller zu landen. Nur weil ein Buch ausserordentlich gut geschrieben wurde, bedeutet dies nicht, dass es auch gut verkauft wird. Leider. Der Fokus muss von Anfang an auf Verkauf und Marketing gelegt werden, ohne den Inhalt des Buches zu vernachlässigen.

Wie entscheiden Sie, welche Themen oder Genres am besten für einen potenziellen Bestseller geeignet sind? Beobachten Sie aktuelle Trends, und wenn ja, wie beeinflussen diese Ihre Arbeit?

Michael Jagersbacher: Trends sind natürlich wichtig, um einen Bestseller zu schreiben. Aber es hängt auch sehr viel von der Positionierung des Werkes innerhalb dieses Trends ab. Nur mit der Welle zu schwimmen, wird dafür sorgen, dass man untergeht. Im Trend aufzufallen und vor allem die gewünschte Zielgruppe anzusprechen – das sollte das Ziel eines Bestsellers sein. Strategisch kluges Auffallen, also eine andere Perspektive anzubieten oder eine andere Form der Lösung von Problemen und diese professionell in Buchform zu kommunizieren – das ist die hohe Kunst, einen Spiegel-Bestseller zu landen. 

Einen neuen Trend zu begründen, ist weitaus schwieriger, als sich “wegzupositionieren” von gängigen Themen im Trend. Ich weiss, dass dies wenige Autoren hören möchten, weil sie glauben, die Aussagekraft zu besitzen, einen vollkommen neuen Trend zu setzen am Buchsektor, doch dies ist sehr selten der Fall, so leid es mir tut. Diese Wahrheit gilt es zu akzeptieren.

Welche sind die grössten Herausforderungen beim Schreiben eines Spiegel-Bestsellers und wie gehen Sie mit diesen um?

Michael Jagersbacher: Die grösste Herausforderung ist es mit Sicherheit, die Art des Autors und seine Gedanken so abzubilden, dass die anvisierte Zielgruppe davon angesprochen wird. Natürlich will der Autor so gut wie möglich seine Gedanken zu Papier gebracht wissen, allerdings muss man das eigentliche Ziel, welches natürlich verkaufte Bücher sind, immer im Hintergrund mitdenken. Besonders im spirituellen Bereich ist das vielen Autoren nicht klar. Sie möchten gerne möglichst abstrakte Ideen und Wortkreationen verwenden, schrecken dadurch aber eher die Leserschaft ab. 

Meine Aufgabe als Ghostwriter ist es dann, diese beiden Elemente in Einklang zu bringen, sodass alle zufrieden mit dem Ergebnis sind. In einer professionellen Beratung sollte dieser Hinweis schon ausreichend kommuniziert werden.  

Wie messen Sie den Erfolg eines Buches? Gibt es bestimmte Indikatoren, die darauf hindeuten, dass ein Buch das Potenzial hat, ein Spiegel-Bestseller zu werden?

Michael Jagersbacher: Das hängt einzig und allein davon ab, was der Kunde erreichen möchte. Oft steht eben nur die krude Idee im Raum, ein Buch schreiben zu wollen. Meine Aufgabe ist es dann, diese Idee genauer herauszuarbeiten und darzustellen, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. Oft besteht keine Vorstellung darüber, was ein Buchprojekt zu leisten imstande ist. Wer seine Positionierung auf dem Markt stärken will, benötigt eine andere Strategie als jemand, der gerne neue Kunden anziehen möchte. Man muss sich individuell mit jedem Ziel und mit jedem Kundenwunsch auseinandersetzen. Meine Beratung ist sehr ausführlich und dauert teilweise so lange wie das Schreiben des Buches selbst.

Eine ausführliche Beratung ist vor allem deshalb so wichtig, weil jedes Buch ein langjähriger Begleiter sein kann. Mein erstes Buch habe ich 2015 auf den Markt gebracht. Vor zwei Wochen hat dieses 9 Jahre alte Buch die Aufmerksamkeit einer grossen Redaktion in Deutschland auf sich gezogen, die mit mir ein Interview über dessen Inhalte mit mir wollte. Die Marketingpower eines Buches kann also gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Wird es in Zukunft so sein, dass die künstliche Intelligenz Spiegel-Bestseller am Fliessband verfasst?

Michael Jagersbacher: Das glaube ich nicht. Entscheidend für einen Spiegel-Bestseller ist nämlich nicht primär der Inhalt, sondern die Verkaufsstrategie und die Persönlichkeit des Autors selbst. Natürlich wird die KI zunehmend dabei helfen, Texte zu kreieren, die fesseln und flüssig zu lesen sind. Allerdings ist die Persönlichkeit des Autors selbst ebenfalls zu erfassen, um sich vom Einheitsbrei der Konkurrenz zu unterscheiden. Eine zunehmende Unterstützung und dadurch Verbesserung durch KI-Tools sehe ich durchaus, aber ich bin davon überzeugt, dass es zu keiner vollständigen Besetzung der Spiegel-Bestseller-Listen durch KI-geschriebene Bücher kommen wird. Menschen wollen von Menschen lernen und nicht von Maschinen.

 

Der Gesprächspartner:

Michael Jagersbacher ist Autor, Ghostwriter von über 30 Sachbüchern und Herausgeber des Magazins www.wirtschaftscheck.de und www.leadermagazin.de und Gastautor auf www.flowbussinessmag.com.

 

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