Die US-Raumfahrtbehörde NASA plante zusammen mit dem Raumfahrtsunternehmen SpaceX am 27. Mai eine bemannte Mission zur Internationalen Raumstation ISS. Dabei hätte es sich um den ersten Start von US-Amerikanischem Boden aus seit 2011 gehandelt.
Das Problem der NASA
Die NASA stellte ihr Space Shuttle Programm 2011, 30 Jahre nach beginn im Jahr 1972, ein. Grund dafür waren unter anderem die zu hohen Kosten. Seither werden die Astronauten der NASA mit der Soyuz TMA-Raumfähre der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos zur ISS befördert. Da die Soyuz aber nur über drei Sitze verfügt, ist auch dies ein kostspieliges Unterfangen für die NASA.
Im vergangenen Jahr zahlte sie beispielsweise 90 Millionen US-Dollar für einen zusätzlichen zweiten Sitz.
Lösung von SpaceX
Das private Unternehmen SpaceX des Tesla CEOs Elon Musk entwickelt seit 2010 Raketen deren neustes Modell, die «Falcon 9» ab Mai 2020 auch bemannte Flüge zur ISS und ab 2021 Flüge mit Weltraumtouristen durchführen soll. Die Falcon-Raketen sind zu einem grossen Teil wiederverwendbar und können nach ihrer Verwendung zur Erde zurückkehren und landen. Dieser Umstand reduziert die Kosten für die Raumfahrt beträchtlich.
Ziel von SpaceX ist es Technologien zu entwickeln, die es der Menschheit ermöglicht, den Mars zu kolonisieren und neue Lebensräume zu erschliessen.
Erster bemannter Flug
Am 27.5. wäre um 16:33 Uhr Ortszeit ein Start einer Falcon 9 mit zwei NASA Astronauten an Bord geplant gewesen.
17 Minuten zuvor: Die Rakete stand im Kennedy Space Center in der Nähe von Orlando/Florida zum Start bereit. Die Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley sassen bereits in ihren Sitzen, der Treibstoff war getankt. Der Präsident der Vereinigten Staaten war soeben mit der Air Force One eingetroffen, als der Abbruch bekannt gegeben wurde.
Grund dafür war das Wetter, dass mit einem dichten Wolkenhimmel die Sicht zu sehr behinderte. Somit wurde der geschichtsträchtige Start auf den kommenden Samstag, den 30. Mai um 15:22 Uhr (21:22 Uhr bei uns) verlegt.