Nachhaltigkeit und Lebenszyklus deines Smartphones

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Nachhaltigkeit und Lebenszyklus deines Smartphones

Lebenszyklus deines Smartphones – Wir alle brauchen unsere Smartphones täglich unzählige Stunden. Wenn dann der Mobilfunkanbieter in Kombination mit einem Vertrag jährlich ein neues Handy zu unschlagbaren Preisen anbietet, ist es schwierig einzusehen, weshalb wir nicht darauf eingehen sollten. Doch wie jedes andere Produkt, hat auch ein Smartphone einen ökologischen Fussabdruck und dieser ist alles andere als unproblematisch.

Lebenszyklus deines Smartphones

Sowie jedes Produkt, welches hergestellt, verkauft und benutzt wird, durchlaufen auch Smartphones eine Art Kreislauf: Die Rohstoffe müssen zunächst abgebaut werden, bevor sie zusammengesetzt werden. Darauf folgt die Nutzung durch den Endverbraucher, bevor er das Gerät entsorgt oder häufiger im Fall der Smartphones: Bis es in einer Schublade verschwindet.

Problematisch sind alle Lebensphasen eines Smartphones

Das Problem mit der Nachhaltigkeit von Smartphones beginnt bereits mit der Gewinnung der Rohstoffe, die einerseits nicht nachhaltig ist, weil die zu gewinnenden Stoffe in der Regel nur endlich verfügbar sind. Besonders problematisch ist beispielsweise Kupfer, wobei „der Abbau und die Veredelung von Kupfer als besonders dreckig, giftig und gefährlich gilt“, so die Wirtschaftswoche. In Smartphones finden sich Metalle wie Aluminium, Eisen oder Nickel, sowie unter anderem kleine Mengen Gold, Platin und seltene Erden.

Zugleich entsprechen Smartphones auch in Bezug auf verschiedene Ziele der Sustainable Development Goals der UNO (SDGs) in sozialer Hinsicht nicht einem nachhaltigen Produkt, da in den Minen oft Kinderarbeit und schlechte Arbeitsbedingungen unterstützt werden. Auch wenn die grossen Smartphone-Anbieter angeben, schlechte Bedingungen dieser Art nicht zu unterstützen, sind die einzelnen Arbeitsorte bei der grossen Menge beteiligter Firmen kaum eingehend kontrollierbar.

Im Gegensatz zur Gewinnung der Rohstoffe, ist die Produktion der Geräte weit weniger problematisch. Dennoch hat auch dieser Prozess einen erhöhten ökologischen Fussabdruck, weil die Rohstoffe in der Regel entweder in Südamerika oder in Afrika — hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo — abgebaut werden und die Produktion und Zusammensetzung der Geräte häufig in China stattfindet.

Die „planned obsolescence“, also der beabsichtigte, vorzeitige Verschleiss von Smartphones wurde in den Medien in den vergangenen Jahren vermehrt diskutiert und dieser führt unter anderem dazu, dass Smartphones und andere elektronische Geräte eine immer kürzere Lebensdauer aufweisen.

Laut BBC ist die Schuld jedoch nicht ausschliesslich den Produzenten, sondern auch den Konsumenten und deren ausgeprägten Konsumkultur zuzuschreiben, die ständig das Neueste und Beste fordert.

Aber auch die (fehlende) Entsorgung von elektronischen Geräten enthalten Praktiken, die nicht nachhaltig sind. Denn wenn der Mobilfunkanbieter alle zwei Jahre ein sehr günstiges Smartphone mit einem neuen Vertrag anpreist, haben die meisten noch tadellos funktionierende Handys zu Hause, die in einer Schublade verstauben und damit im Prinzip vergeudete Ressourcen darstellen.

Verzicht ≠ Verzicht – Lebenszyklus deines Smartphones

Das sinnvollste, was man als Verbraucher tun kann ist, das eigene Handy so lange wie möglich zu verwenden, um die Nachfrage nach neuen Geräten nicht unnötig zu unterstützen. Falls möglich, ist es ausserdem sinnvoll auf gebrauchte Geräte zurückzugreifen. Ausserdem ist es vernünftig, die alten Geräte nicht einfach verstauben zu lassen, sondern beispielsweise zu verschenken oder auch weiterzuverkaufen.

In der Schweiz unterstützt die Firma Revendo diese Praxis, indem sie Smartphones, aber auch Laptops und andere elektronische Geräte von Endnutzern ankaufen, wieder auf Vordermann bringen und diese dann zu fairen Preisen erneut verkaufen. Bei Geräten, die nicht mehr funktionstüchtig sind, besteht jeweils die Möglichkeit diese bei Geschäften, welche diese verkaufen, recyceln zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit, um nicht auf ein neues Smartphone verzichten zu müssen, ist es, auf Produkte wie das Fairphone oder das Shiftphone zurückzugreifen, welche im Vergleich zu anderen Anbietern ernsthaft und gezielt versuchen, ihre Produkte möglichst nachhaltig und auch transparent zu produzieren.

Trotz schlechter Arbeitsbedingungen, problematischen Rohstoffen und dem Bedürfnis nach dem Neuesten, kann man mit Smartphones, wenn schon nicht vollständig nachhaltig, dann zumindest ansatzweise sinnvoll umgehen.

 

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